Beraterseminar des ifh Göttingen zum Thema „Region und Regionalität“

12.11.2018

„Region und Regionalität – Eine Chance für das Handwerk?“ fragte das diesjährige Beraterseminar des ifh Göttingen vom 05. - 07. November 2018 in Erfurt. In einer Reihe von Fachvorträgen näherten sich Referenten und Teilnehmer der Relevanz und den Chancen des Themas "Region" aus Sicht des Handwerks. Die fachliche Leitung des Seminars lag bei Dr. Till Proeger und Dr. Jörg Thomä.

Den Auftakt bildete Tatjana Bennat von der Leibniz Universität Hannover, die den aktuellen Stand der Forschung zur Rolle von KMU in regionalen Innovationssystemen darstellte. Darauf aufbauend erläuterte Dr. Petrik Runst vom ifh Göttingen die regionale Verteilung von Handwerksbetrieben und die ökonomischen Struktureigenschaften von stark handwerklich geprägten Regionen in Abgrenzung zu solchen Regionen, in denen das Handwerk eine weniger wichtige Rolle spielt.

Am Abend konnten die Teilnehmer mit einer Stadtführung und einem gemeinsamen Abendessen das schöne Erfurt kennenlernen und die Diskussionen des Tages vertiefen.

Am zweiten Tag referierte Professor Dr. Jörg Lahner von der HAWK Göttingen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Standortpolitik und Regionalpolitik. Hierbei wurde insbesondere der stets präsente Zwiespalt der Wirtschaftsförderung zwischen Wachstum und Ausgleich betont. Im Anschluss berichtet Prof. Lahner von den Bemühungen des SüdniedersachsenInnovationscampus (SNIC) zur Schaffung eines innovations- und gründerfreundlichen Klimas im Raum Südniedersachsen sowie Möglichkeiten zur Einbindung des Handwerks. Im Anschluss daran referierte Dr. Florian Langguth von SPRINT Consult, einer wissenschaftlichen Politikberatung für Regionalfragestellungen, von den verschiedenen Prozessen der Regionalförderung sowie den Möglichkeiten, Unternehmen aus der Region in diese einzubinden. Zu beiden Themen wurde insbesondere die Rolle kleiner und mittlerer Handwerksunternehmen betont und diskutiert.

Der dritte Seminartag begann schließlich mit einem Praxisvortrag von Tobias Hinz, der stellvertretend für die Handwerkskammer Erfurt von der Regionalisierung der Imagekampagne des Handwerks berichtete. Hierbei schilderte er die vielfältigen Werbeanstrengungen, den Medienmix, Mitteleinsatz und Erfolge einer regional ausgerichteten Imagekampagne zur stärkeren Wahrnehmung des Handwerks in der Öffentlichkeit. Den Abschluss des Seminars bildete erneut Dr. Runst vom ifh Göttingen, der neue Forschungsergebnisse zur Stabilität von Handwerksregionen und regionalen ökonomischen Strukturmerkmalen präsentierte und damit ein Plädoyer für regional differenzierte Entwicklungsstrategien verband.

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