Objekte der Könner. Materialisierungen handwerklichen Erfahrungswissens zwischen Tradition und Innovation [OMAHETI] (BMBF, DHI)

Bearbeitung

Benjamin W. Schulze, Dr. Jörg Thomä

Kooperationspartner

Professur für Wirtschaftspolitik und Mittelstandsforschung der Universität Göttingen, Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der Universität Göttingen, Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk an der Universität zu Köln (FBH), Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)

Auftraggeber

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Deutsches Handwerksinstitut (DHI)

Projektlaufzeit

05/2015 - 02/2019

Projektziele

© Jack Frog/Shutterstock.com
© Jack Frog/Shutterstock.com

Handwerksobjekte sind Resultate von Handwerkskönnen und -wissen. Sie dokumentieren eine zugrundeliegende Könnerschaft, lassen meist allerdings nur schwer erahnen, wie sie hergestellt wurden und welches Know-how hierfür nötig war. Gerade dieses, meist außerordentlich traditionelle Können birgt in sich bisher kaum erforschte Innovationspotenziale. Denn im dynamischen Miteinander von tradiertem, in der Nachahmung von Handgriffen und im Umgang mit Materialien angewandtem Wissen impliziter und expliziter Art entstehen nicht nur althergebrachte Formen: Wissen und Können ist stets auch Ausgangspunkt zur Schaffung innovativer Objekte. Ein Perspektivwechsel auf Handwerkskönnen und implizites Wissen rückt daher das Nachhaltigkeits- ebenso wie das Innovationspotenzial, das in verkörpertem Erfahrungswissen ruht, in den Vordergrund.

Handwerksobjekte und Handwerkskönnen sind entsprechend ein ideales Feld, um im Projekt die Dynamiken von Innovationskulturen innerhalb des gegenwärtigen institutionellen Arrangements in ökonomischer und gesellschaftlicher Hinsicht zu untersuchen. Am ifh Göttingen sollen durch die Erarbeitung einer Institutionsanalyse diesbezügliche Anreiz- und Hemmnisstrukturen identifiziert werden. Vorrangiges Ziel hierbei ist die Offenlegung und Bewertung des im handwerklichen Know-how verborgenen Innovationspotenzials und dessen wirtschaftspolitische Förderbarkeit. Daraus sollen letztlich Politikimplikationen zur Förderung von Innovationen abgeleitet werden können.

Das Verbundvorhaben verknüpft die drei Teildisziplinen Volkswirtschaftslehre, Kulturanthropologie und Wirtschaftspädagogik mit jeweils unterschiedlichen Forschungsmethoden und gliedert sich in eine Vorphase zur näheren Untersuchung von Objekten der Könnerschaft, eine Hauptphase, in der das Können untersucht und beschrieben wird, und eine Schlussphase, die die Ergebnisse festhält und wirtschafts- und bildungspolitische Folgerungen zieht sowie eine mögliche Transferphase vorbereitet.

Publikationen im Projekt

Schulze, B.W. & Thomä, J. (2018). Aus Erfahrung innovativ! Der Lern- und Innovationsmodus im Handwerk - Am Beispiel von Orgel und Lehm. Göttinger Beiträge zur Handwerksforschung (Heft 20). Göttingen.. Download der Studie

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