Informal Sector Enterprises in the Light of New Institutional Economics

Müller-Falcke, D. (1997). Informal Sector Enterprises in the Light of New Institutional Economics. International Small Business Series (No. 24). Göttingen.

In vielen Entwicklungsländern binden Unternehmen des informellen Sektors einen großen Teil der Arbeitskräfte. Die meisten dieser Unternehmen sind klein, arbeiten mit wenig arbeitsintensiver Technologie und haben nur begrenzte Wachstumsaussichten. Die Anwendung von Konzepten der New Institutional Economics (NIE) verspricht erhebliche Einblicke in Verhaltens- und Strukturdimensionen des informellen Sektors.

NIE beschäftigt sich mit der Frage, wie Individuen ihr Verhalten an die vorgegebenen Regelwerke von Institutionen anpassen. Aus der Sicht von NIE unterscheiden sich Unternehmen im informellen Sektor von formellen Unternehmen in dem Sinne, dass sie anderen institutionellen Rahmenbedingungen unterliegen. Die Aktivitäten informeller Unternehmen unterliegen nicht den öffentlichen Gesetzen und Vorschriften. Ihre Aktivitäten unterliegen anderen, informellen Vereinbarungen. Zu diesem Verhalten gibt es keine andere Alternative, wenn:

  • Vorschriften hohe Formalitätskosten verursachen,
  • es informellen Unternehmern an Fähigkeiten mangelt, selbst einfache Vorschriften einzuhalten, und
  • Der Staat zu schwach ist, um private Verträge und Eigentumsrechte effizient zu schützen.

Geschäfte außerhalb der Legalität zu tätigen, benachteiligt Unternehmen des informellen Sektors in vielerlei Hinsicht. Es ist für sie kostspielig, ihren informellen Status aufrechtzuerhalten. Der fehlende Zugang zu Institutionen des öffentlichen Rechts schränkt ihre Eigentumsrechte und die Nutzung bestimmter Produktionsmittel ein. Hinzu kommt, dass die Wirtschaftspolitik diese Unternehmen häufig diskriminiert. Die Anwendung von Williamsons Konzept der Governance-Strukturen zeigt, dass die Nutzung aller Arten vertraglicher Vereinbarungen für informelle Unternehmen tatsächlich eingeschränkt ist. Daher ist es für informelle Unternehmer nicht rentabel, ihre Aktivitäten auszuweiten oder ausgefeiltere Technologien einzusetzen. Wenn sie dies tun wollen, müssen sie zumindest einige öffentliche Gesetze und Vorschriften einhalten, die neue Transaktionskosten verursachen.

In diesem Zusammenhang schlägt NIE vor, dass kleine Unternehmen versuchen sollen, ihre kommerziellen Aktivitäten zu optimieren, indem sie öffentliche Institutionen nur so oft wie nötig nutzen, um so die Nachteile der Informalität sowie übermäßige Kosten der Formalität zu vermeiden. Diese These wird durch aktuelle empirische Untersuchungen zum Verhalten von Kleinstunternehmen der OECD und der ILO gestützt.

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