Frauen gehen in Führung - Frauen als Unternehmerinnen im Handwerk

Müller, K. & Erlei, A. (2016). Frauen gehen in Führung - Frauen als Unternehmerinnen im Handwerk. Göttinger Beiträge zur Handwerksforschung (Heft 9). Göttingen.

Die Kurzstudie, die im Auftrag der Handwerkskammer Düsseldorf erstellt worden ist, untersucht die Rolle von Frauen als Inhaberinnen im Handwerk. Zwar hat sich in den letzten Jahren der Frauenanteil im Handwerk etwas erhöht, so dass derzeit etwa jeder vierte Handwerksbetrieb von einer Frau geleitet wird, dieser Anteil ist aber immer noch niedriger als in der Gesamtwirtschaft. Der Grund liegt primär darin, dass Frauen eher in Dienstleistungsbranchen gründen, die im Handwerk unterrepräsentiert sind. Darüber hinaus stehen Frauen eher kleineren Betrieben vor und üben ihre Selbstständigkeit relativ häufig in Teilzeit oder im Nebenerwerb aus. So können Beruf und Familie einerseits besser miteinander vereinbart werden; andererseits fällt das Einkommen geringer aus.

Bei Frauen ist die Risikobereitschaft geringer; sie gründen daher sehr viel vorsichtiger, wobei sie viel häufiger als Männer eine Doppelbelastung von Familie und Beruf auf sich nehmen. Hier kommt den traditionellen Rollenbildern immer noch ein hoher Stellenwert zu.

Am Ende des Kurzgutachtens werden einige Handlungsempfehlungen aufgezeigt, wie Frauen vermehrt für eine Selbstständigkeit im Handwerk interessiert werden können. In erster Linie sind die Rollenbilder aufzubrechen, um zu zeigen, dass im männerdominierten Handwerk auch Inhaberinnen Erfolg haben können. Darüber hinaus ist mit speziellen Informationsangeboten auf das besondere Gründungsverhalten von Frauen einzugehen. Als letztes ist eine Vernetzung zu fördern, damit Frauen bei ihren Gründungsplänen den notwendigen Rückhalt bekommen.

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